"Der Geist ist es, der lebendig macht" (Joh 6,63)
Gebet zum Jahresmotto 2024
GEISTLICHES JAHRESMOTTO 2024
Seit 2016 begleitet uns jedes Jahr ein neuer Bibelvers als Geistliches Jahresmotto durch das Kirchenjahr. Monatlich schreiben ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter eine gedankliche Anregung zum Jahresmotto. Lassen Sie sich monatlich in das diesjährige Motto "Gott, du mein Gott, dich suche ich" gedanklich mitnehmen.
Komm, Heiliger Geist,
Paul Weismantel
sonst kommen wir um
in unseren vielfachen Zwängen.
Komm, Heiliger Geist,
sonst kommen wir nicht weiter
in unserem Denken und Reden.
Komm, Heiliger Geist,
sonst bleiben wir geistlos
auf der Strecke.
Komm, Heiliger Geist,
sonst lassen wir uns täuschen
und irreführen.
Komm, Heiliger Geist,
sonst kommen wir nicht hinaus
über Kleinkram und Kleinkrieg.
Komm, Heiliger Geist,
sonst sind wir heillos
und hoffnungslos überfordert.
Komm, Heiliger Geist,
sonst zerreden wir zu viel
und hören zu wenig.
Komm, Heiliger Geist,
sonst verlieren wir
den Blick für das Wesentliche.
Komm, Heiliger Geist,
sonst laufen wir uns tot
in allen möglichen Teufelskreisen.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir uns von dir
locken und leiten lassen.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir mutiger
und geistlicher werden.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir deine Kirche sind
und werden.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir unsere Berufung
erkennen und ergreifen.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir uns freuen an dem,
was du wirkst in den Menschen.
Komm, Heiliger Geist,
damit wir in der Weggemeinschaft
mit dir und miteinander bleiben.
Gedanken zum Jahrsmotto von Marcus Fischer, Pfarrer (April 2024)
An Ostern werden viele von uns ´lebendig´ und aktiv: in der Karwoche und in den Ostergottesdiensten, Osterbrot backen, Ostereier verschenken und verstecken, Essen vorbe-reiten, Familie einladen, Frühlingsputz machen, den Garten herrichten und und und …
Da ist viel Lebendiges dabei – von uns.
Es geht aber in der Fasten- und Osterzeit, vor allem in der Karwoche und in der Osteroktav, um den Weg von Jesus!
`Der Geist ist es, der lebendig macht´, betrifft zuerst Jesus. Der tote Gottessohn im Grab erlebt es als Erster. Der Geist seines Vaters macht Ihn lebendig. Er bekommt neues Leben geschenkt – als Erster.
Paulus schreibt im Korintherbrief: ´Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören.´ (1 Kor 15,23). Jesus macht also zuerst die Erfahrung, dass im Tod der Geist lebendig macht. Diese Erfahrung können auch wir machen.
Das ist unsere christliche Hoffnung.
Dass der Geist Gottes lebendig macht, gilt für Jesus, für die Menschen des Alten und Neuen Testamentes und für die Menschen seit zwei Jahrtausenden – also auch wir im April 2024.
Diese Erfahrung mitten im Alltag, besonders an Ostern, wünsche ich uns allen! Gesegnete und vor allem lebendige Ostertage wünsche ich Ihnen.
Ihr Pfr. Marcus Fischer
Gedanken zum Jahresmotto von Pfr. Marcus Fischer (Mai 2024)
'Der Geist ist es, der lebendig macht.'
Dieser Satz aus dem Johannesevan-gelium (6,63) gilt zuerst für die Jünger in der Zeit nach Jesus - genauer gesagt nach der Himmelfahrt von Jesus.
Im Satz zuvor im Vers 62 heißt es: 'Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?' Der Geist, der lebendig macht, wird dann weiterhin bei den Jüngern sein, bei den ersten Christen und auch bei uns.
Im Monat Mai wird traditionell ein besonderer Mensch im kirchlichen Leben betrachtet: Maria.
Der lebendig machende Geist Gottes und Maria sind eng verbunden. Ihr wird vom Engel zugesagt: 'Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.' (Lukas 1,35)
Was 'lebendig' bedeutet, kann Maria buchstäblich am bzw. im eigenen Leib erfahren. Frauen, die Mutter werden, dürfen diese Lebendigkeit in ihrer Schwangerschaft erleben.
Der Heilige Geist macht durch den Engel Leben in ihr lebendig - göttliches Leben! Dieses göttliche Leben, ihr Kind Jesus, prägt aber auch ihr weiteres Leben. Der Geist macht also nicht nur lebendig, sondern gibt auch unserem Leben eine/seine Richtung. Die Heilgeschichte Gottes wurde durch das Leben Jesu entscheidend geprägt und ausgerichtet.
Wie gut, dass Maria damals einverstanden war und zugestimmt hat, obwohl sie nicht wissen konnte, was die 'Kraft Gottes' lebendig machen kann.
DANKE, Maria!
Ihr Pfr. Marcus Fischer
Gedanken zum Jahresmotto von Dorothea Jakobi (März 2024)
Im März begehen wir ein Hochfest, welches sogar die Fastenzeit aussetzt. Trotzdem führt es eher ein Schattendasein. Dabei ist es das Fest, mit welchem die Erlösungsgeschichte beginnt. Ohne dieses Fest gäbe es keine Geburt Jesu, keinen Kreuzestod, keine Auf-erstehung. Auch keine Auferstehung für uns.
Die Rede ist vom Fest der Verkündigung des Herrn, welches wir am 25. März feiern. Der Engel kommt zu Maria und verkündet ihr, dass sie durch den Heiligen Geist schwanger werden und den Messias zur Welt bringen wird.
Die Evolution bringt keinen Messias hervor. Die Geburt des Erlösers verdanken wir allein dem Wirken Gottes und seiner Macht – dem Heiligen Geist.
Im Fest der Verkündigung des Herrn kommt ein weiterer Aspekt des Jahresmottos zum Tragen: Durch den Geist wird Gott lebendiger Mensch und dadurch bekommen wir Zugang zum Ewigen Leben. „Der Geist ist es, der lebendig macht.“ – auch uns. Die Verkündigung des Herrn ist allerdings ein Beziehungsgeschehen. Ohne das „Ja“ Marias wäre es bei der Ankündigung des Messias geblieben. Auch das gilt für unser Leben: Gott will Großes bewirken, aber er braucht unser „Ja“.
In einer meiner Lieblingsübersetz-ungen der Bibel wird das „Ja“ Marias, welches wir kennen als „Siehe, ich bin die Magd des Herrn“ wiedergegeben mit dem Satz: „Ich will mich dem Herrn ganz zur Verfügung stellen.“ Auch wir sind eingeladen, uns Gott ganz zur Verfügung zu stellen. Vielleicht durch einen Gottesdienstbesuch am 25. März.
Dorothea Jakobi
Gedanken zum Jahresmotto von Michael Pauly (Februar 2024)
„Der Geist ist es, der lebendig macht“
Da denke ich zu allererst an meine eigene Firmung zurück. Und die Erfahrung, dass der Heilige Geist tatsächlich zur Verlebendigung führt.
Die Gemeinschaft im Firmkurs, die Auseinandersetzung mit Themen des Glaubens und der Empfang des Firmsakraments haben mich den Heiligen Geist spüren lassen und meinen Glauben gestärkt. Dabei hatte ich weniger den Eindruck, dass mit den Gaben des Heiligen Geistes alles sofort anders oder sogar besser wurde. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass mir diese Gaben in künftigen Situationen und Entscheidungen geholfen haben.
Dazu gehört bestimmt die Entscheidung, mitten in der intensivsten Lernphase für das Abitur zur ökumenischen Gemeinschaft nach Taizé zu fahren. Die Glaubenserfahrungen dieser und weiterer Taizéfahrten prägt meinen Glauben bis heute.
Als Zweites denke ich an die Wallfahrt der Messdienerinnen und Messdiener nach Rom 2006. Sie stand unter demselben Leitwort wie unser Jahres-motto. Und genau diese Erfahrung durften wir machen – Ministrantinnen und Ministranten aus St. Hildegard und St. Jakobus, eingebunden in eine Gruppe aus dem Rheingau, dem Bistum Limburg und schließlich von ganz Europa: Der Geist ist es, der lebendig macht. Und der Freude am Glauben und an der Gemeinschaft schenkt.
Das war auch nach unserer Rückkehr bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu spüren. Einige von ihnen sind bis heute in ihrer Gemeinde engagiert! Und schließlich stellt der Vers für mich nicht bloß eine Erfahrung, sondern auch eine Verheißung dar: Dass der Heilige Geist mich auch in Zukunft lenken und hinführen will zu einem „Leben in Fülle“.
Das Jahresmotto erinnert mich und regt mich an, immer wieder in diesem Kalenderjahr um den Heiligen Geist zu bitten, nicht nur an Pfingsten.
Michael Pauly, Pfarrer
Gedanken zum Jahresmotto von Sebastian Braun (Januar 2024)
Die Idee zum diesjährigen geistlichen Jahresmotto unserer Pfarrei lag schon mehrere Jahre auf dem Tisch.
Am Ende schied es bei der Auswahl immer aus, weil manche der Mitüberlegenden nach eigener Aussage „mit dem Heiligen Geist nichts anfangen können.“
Und in der Tat: es geht vermutlich vielen Christen so. Der Heilige Geist scheint weniger greifbar zu sein als Jesus, der Mensch wurde oder als Gott, den wir Vater (und auch Mutter) nennen. Nicht zufällig hat das Pfingstfest weit weniger Popularität, Bräuche und Traditionen als Ostern oder gar Weihnachten.
All das ist aber gerade ein guter Grund, nach dem Wirken des Heiligen Geistes zu suchen. Gottes Geist ist besser zu spüren als zu sehen. Wir können ihn am besten erkennen in dem, was er bewirkt.
Die Texte der Bibel kennen Gaben und Früchte von Gottes Geist und sie erzählen in vielen Geschichten davon, was dieser Geist bei den Menschen bewegt.
Der Heilige Geist, „der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“ (wie wir es im großen Credo bekennen), ist es, der uns Gottes Gegenwart auch heute in unserem Leben erfahren lässt und das Beispiel Jesu unter uns lebendig hält.
Das Jahresgebet für 2024 stammt von Paul Weismantel, der im Bistum Würzburg Leiter des Referats Geistliches Leben und zudem Autor von zahlreichen Büchern und geistlichen Texten ist. Es versucht in unseren Worten vom Heiligen Geist und seinem Beistand in unserem Leben zu sprechen.
Hoffen wir auf ein geistreiches Jahr 2024 - für unsere Pfarrei, die Kirche und die Welt!
Sebastian Braun, Gemeindereferent
Einführung in das Jahresmotto 2024 - Gedanken von Melina Rohrbach (Dezember 2023)
Nun werden die Tage wieder kürzer und kälter, das Jahr geht zu Ende. Wenn wir darauf zurückschauen, denken wir an schöne und schwierige Zeiten. Mit Blick auf die aktuelle gesellschaftliche und politische Lage überwiegen jedoch die Konflikte und Probleme. Nach der Corona-Pandemie stehen wir mit den Kriegen, den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels und der daraus resultierenden Migration vor neuen Herausforderungen. Viele Menschen haben das Gefühl, dass die politisch Verantwortlichen nicht konsequent genug nach geeigneten Lösungsstrategien dieser drängenden Probleme suchen.
Die Situation in der katholischen Kirche ist nicht besser: Der Ruf nach Reformen wird immer lauter, aber bislang bleiben die geforderten großen Veränderungen aus. Der Synodale Weg in Deutschland und die im Oktober abgehaltene Weltsynode sind kleine Schritte, die Bewegung andeuten, aber noch immer sind die Stimmen derer, die auf der Tradition beharren, sehr laut. Auf der anderen Seite vertrauen viele Glaubende der Kirche nicht mehr, sind enttäuscht und ziehen mit ihrem Austritt einen Schlussstrich.
Die bedrückende Lage in der Welt und der Kirche macht viele Menschen mutlos, weil sie das Gefühl haben, nichts bewegen zu können. Das ist vergleichbar mit der Situation der glaubenden Menschen in der Zeit nach Jesu Kreuzestod, Auferstehung und Himmelfahrt. Seit der Himmelfahrt ist Jesus nicht mehr körperlich anwesend. So mussten die ersten Glaubenden neue Wege finden, wie sie in Beziehung mit Jesus leben konnten. Nach der Darstellung des Lukas- und Johannesevangeliums ist diese Beziehung mit Jesus durch den Heiligen Geist möglich. Der Heilige Geist ist die bleibende Gegenwart Gottes und Jesu in der Welt und der Kirche. Durch den Geist kann Gott eingreifen – gerade da, wo ein Neuanfang unmöglich scheint, wo das Leben durch Naturkatastrophen, Kriege, Leid und Tod am Ende zu sein scheint.
Das Wirken des Geistes ist für uns Menschen unergründlich und erst im Nachhinein zu spüren – wenn es doch irgendwie weitergeht.
Zum Ausdruck kommt dies in unserem neuen geistlichen Jahresmotto:
„Der Geist ist es, der lebendig macht“ (Joh 6,63a).
Beten wir darum, dass Gott uns durch den Heiligen Geist neue Kraft schenkt, um die drängenden Herausforder-ungen unserer Welt und Kirche anzugehen!
Melina Rohrbach
Jahresmotto der vergangen Jahre
Geistliches Jahresmotto der Pfarrei
2016 ´Barmherzig wie der Vater´ (Motto des Heiligen Jahres)
2017 ´Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet´ (Gotteslob 275)
2018 ´Hier bin ich. Du hast mich gerufen´ (1 Samuel 3)
2019 ´An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen´ (Mt 7,20)
2020 ´Ich bin gekommen, dass sie das Leben in Fülle haben´ (Joh 10,10)
2021 ´Siehe, nun mache ich etwas Neues´ (Jesaja 43,19a)